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Es gibt noch mehr wie wir

Ein ganz besonderer Höhepunkt der vergangenen Woche war Dienstagabend das Treffen mit Magnus Persson, Pastor einer Malmöer Gemeinde namens United. Faszinierend war das Treffen deshalb, weil Magnus von der Gründungszeit der Gemeinde sprach. In ganz vielen Punkten konnten wir nur sagen: Das hätten wir sein können. Die Vision, etwas Neues zu entwickeln ohne die Bibel zu verwässern, der Wunsch, theologisch tiefe Wurzeln wachsen zu lassen, der Mut, sämtliche Gemeindeprogramme erstmal sein zu lassen, der Gedanke, von Gemeinde als Institution wegzukommen und stattdessen einen wahren Organismus anzustreben – all das und vieles mehr sprach uns aus der Seele. Aber es gab noch mehr Parallelen. 1998 zog ein Gründungsteam mit eben dieser Vision von Stockholm nach Malmö (bei uns war es Göteborg 2006). Die ersten zwei Jahre machte man noch gar kein Programm, man versuchte erst einmal, die Stadt und das Leben dort kennenzulernen. Dies geschah vor allem durch Arbeit in ganz normalen Berufen (für uns waren die ersten zwei Jahre eher vom Einleben im Ausland und Sprachkursen geprägt). Zwei Jahre später, 2000, wurde die Gemeinde offiziell gegründet (H2O wurde 2008, ebenfalls zwei Jahre später, ins Leben gerufen). Bis dahin gab es aber noch keine weiteren Leute außer dem Team, das 1998 hergezogen war (H2O: Familie Meisel war bis dahin angekommen – aber von lokalen Leuten war niemand dabei). In mindestens drei weiteren Jahren war keinerlei äußeres Wachstum der Gemeinde zu erkennen (in dieser Phase befinden wir uns gerade jetzt).

Nun, es gibt vielleicht drei wesentliche Unterschiede zwischen United und H2O: Erstens, das Team bestand zu 100% aus Menschen, die nicht erst Sprache und schwedische Kultur kennenlernen mussten. Zweitens, das Team hatte von Anfang an 20 Leute, die relativ nahe zusammenwohnten. Und drittens: United kann schon auf elf Jahre Geschichte zurückblicken. Und der aktuelle Stand der Geschichte ist: United ist in Schweden die mit Abstand am meisten wachsende Gemeinde. Allein im vergangenen Jahr wurden einhundert Menschen getauft.

Ohne zu viel zu erwarten – dies gibt einen gewissen Anlass, mich hoffnungsvoll zu stimmen.

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