Wer gerne ein Gefühl dafür entwickeln möchte, wie europäische Gemeinden in nicht allzuferner Zukunft dastehen werden, dem sei Xavier Beauvois‘ Film „Von Menschen und Göttern“ (Des hommes et des dieux) empfohlen. Diese filmische Erzählung gibt natürlich kein genaues Bild dessen, wie es für uns einmal kommen wird. Vielmehr ist sie ein sehr treffendes Gleichnis, um unseren Spürsinn und Instinkt für die Zukunft zu schärfen. Natürlich werde ich die Geschichte hier nicht vorwegnehmen, aber wer den Film anschaut, möchte bitte auf folgende Details achten:
- die nichtkirchliche Kultur (als Bild für unsere eigene Umwelt), in welcher sich die Hauptfiguren befinden
- die Beziehungen und Freundschaften, welche die Mönche (als Bild für uns Christen) respektvoll mit ihrer Umwelt pflegen
- der innere Kampf der Mönche und ihre Entscheidungen
- die Art, wie die Mönche von ihrer Umwelt wahrgenommen werden
- das Kloster (als Bild für Gemeinde), welches sich weitgehend selbst versorgt
- alle Leute, die so im Kloster auftauchen und warum
- die Gemeinschaft im Kloster
- den Ausgang des Filmes.
Könnte es uns in wenigen Jahrzehnten im übertragenen Sinne ähnlich gehen?
Der Film basiert übrigens auf wahren Ereignissen, die während der neunziger Jahre in Algerien stattfanden. Die Texte zu Beginn der Vorschau stammen zwar aus Psalm 82, sind meines Erachtens aber völlig aus dem Kontext des restliches Psalmes genommen.