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Die Konstanz des Wandels

Ich freue mich sehr, heute zum ersten Mal einen Gastautor auf meinem Blog begrüßen zu dürfen: Dudley Callison, Präsident von Christian Associates International mit einem stets aktuellen Thema.

Die Konstanz des Wandels

Von Dudley Callison

Dann wird der Geist des Herrn auf dich kommen und ihre Begeisterung wird auch dich erfassen. Von da an wirst du wie umgewandelt sein. 

1 Samuel 10,6






 

 “Warum gehst du weg? Damit du wiederkommen kannst. Damit du den Platz, von dem du kamst, mit neuen Augen und frischeren Farben siehst. Und die Menschen dort werden dich auch anders sehen. Zurückzukommen, wo man einst losging, ist nie das Gleiche wie niemals wegzugehen.” 
 

– Terry Pratchett, A Hat Full of Sky 

Die gesamte Spanne unseres Lebens schafft und fordert Veränderung. Von den massiven, generativen Veränderungen eines Embryos zwischen Zeugung und Geburt über den biologischen Umbruch der Pubertät bis hin zur Degeneration unter dem Buckel des Alters ist Veränderung wohl die einzig physische Konstante des Lebens, auf die wir uns wirklich verlassen können. Und all das ist von Gott geschaffen. Alles organische Leben wandelt sich. Ständig. Die Art, wie wir mit Wandel umgehen, enthüllt unsere geistliche, geistige, emotionale und relationale Gesundheit – oder auch Krankheit. 

In den vergangenen Wochen sprach ich öfter über meine Beobachtung, dass Menschen sich entweder zum Besseren oder zum Schlechteren ändern, sowie über praktische Hilfen, ein sanfteres, milderes Herz zu entwickeln. Selbst nach ungezählten Gesprächen, die ich Woche für Woche führe, bin ich immer wieder verblüfft über die Tatsache, wie viele Menschen die Notwendigkeit einer Veränderung verleugnen oder Veränderungsprozessen schlichtweg widerstehen. Es scheint, als ob so mancher sein Leben so, wie es jetzt gerade ist, inklusive negativer, gar schädlicher Bereiche, um jeden Preis erhalten will. Doch das Leben gestattet uns diesen Luxus nicht. Ein Zitat von Coelho hilft mir, das fordernde Wesen des Wandels besser zu verstehen: 

 “Wenn wir es am wenigsten erwarten, setzt uns das Leben einer Schwierigkeit aus, um unseren Mut und die Bereitschaft zur Veränderung zu testen; in solchen Momenten ist es absurd, sich vorzumachen, es wäre nichts geschehen oder zu behaupten, man sei noch nicht bereit dazu. Die Prüfung wartet nicht. Das Leben sieht nicht zurück.” 
 

― Paulo Coelho, The Devil and Miss Prym 

Welche Hindernisse musst du überwinden, wenn es darum geht, Veränderung zu akzeptieren? Ich kann meine eigenen hier offen nennen und lade dich ein, mit deinen zu antworten. Hier ist meine Topliste: 

  • Angst vor dem Nicht-Kontrollierbaren – Solange ich alles im Griff habe, möchte ich das bisschen, was ich beeinflussen kann, nicht aufgeben müssen für etwas, von dem ich nicht weiß, ob es meiner Kontrolle unterliegen wird.

     
  • Verlegenheit – Veränderung bringt immer diese Scheu des Neuen mit sich, wird meine Inkompetenz enthüllen und meinen Stolz verletzen – ganz besonders in diesen unangenehmen Momenten, wo ich etwas zum allerersten Mal mache.
     
  •  Vertrauen – Veränderung verkörpert einen Glaubenssprung, das Loslassen von irgendetwas, um sich weit genug nach dem nächsten Erreichbaren strecken zu können. Ein Freund verglich Veränderung neulich mit Zirkusartisten, die ein Trapez loslassen müssen um das nächste erreichen zu können. Manchmal bin ich es selber, dem ich nicht vertraue, manchmal sind es andere, denen ich lieber nicht vertrauen möchte.
     
  •  Loslassen des Gewesenen – Ehrlich gesagt, ich WILL gar nicht, dass sich manche Dinge ändern. Ich mag den Komfort und viele Bequemlichkeiten meines Lebens. Veränderung könnte das alles zwar noch verbessern, ABER es birgt auch das ungewisse Potenzial zur Verschlechterung. Es braucht weniger Energie, die Dinge so zu erhalten, wie sie sind.
     

Gottes Plan für die Menschheit erstreckt sich als niemals endender, verschlungener Pfad aus ständigen Veränderungen. Umstände, Menschen, Alter, Arbeit, Orte, Überzeugungen, Gefühle, Geburten, Todesfälle, Jahreszeiten, Jahre – alles ändert sich. Vielleicht wusste Gott, dass wir gerade deswegen nach dem Unveränderlichen suchen würden, einen Ruhepol mitten im Chaos, dass wir Trost darin finden werden, Ihn als einen Anker für unsere Seelen zu finden. Als Brunnen, aus welchem beständig Kraft, Ausdauer, Hoffnung geschöpft werden kann. Als Fels in der Brandung. Als Quelle. Als Schwerpunkt. 

Zieh mutig mit den Veränderungen, die an deine Tür klopfen, und lass Gottes beständige Gegenwart dich leiten in dem Bewusstsein, dass du erst dadurch zu dem Menschen werden wirst, als welchen Gott dich geschaffen hat. 

Wie sieht’s bei dir aus? 
Welche von meinen Hindernissen spiegeln deine eigenen wider? 
Und welche gibt es auf deiner Liste, die nicht auf meiner sind? 

*  *  *

Dudley Callison ist Präsident von Christian Associates International. Das Englische Original dieses Posts kann hier gefunden und gelesen werden 

Übersetzung und Veröffentlichung auf new-reformation.blogspot.com mit freundlicher Erlaubnis des Verfassers.

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