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Kein Funken Kritik

Diese Woche wurde dann der Fernsehbeitrag ausgestrahlt, in dem Seelsorgegespräche von Pfarrern und Pastoren heimlich aufgenommen wurden. Ein Journalist hatte sich als Seelsorgesuchender ausgegeben und um Hilfe für seine homosexuelle Neigung gebeten. (Ich hatte hier darüber geschrieben.) Die Sendung wurde nun hochgelobt und es gab nicht den geringsten Funken Kritik an den angewandten Methoden.

Das Medienmagazin Pro berichtet von ähnlichen Fällen in Deutschland, wo Journalisten sich an kompetente Seelsorger wenden und um „Heilung“ von ihrer Neigung bitten doch hinterher völlig entrüstet und aufgebracht darüber berichten, dass sie tatsächlich Hilfe bekommen haben. (Ich weiß allerdings nicht, ob hier auch heimliche Aufnahmen gemacht wurden.)

Ich halte das heimliche Aufnehmenbewusst vertraulicher Gesprächssituationen wirklich für unfair und journalistisch unbegründet. Doch was will man machen? Die Welt will hören, was sie hören will, das war schon immer so. All die guten Hilfen, welche Kirchen und Gemeinden über Jahrhunderte in der Gesellschaft geleistet haben, werden für nichts geachtet wegen einiger unbequemer Überzeugungen, vor denen die Welt sich krampfhaft die Ohren zuhält und die sie wie ein Kleinkind übertönen will. Kirche ist doof und gefährlich, wenn sie nicht sagt, was wir hören wollen.

In Schweden scheint sich außerdem gerade ein weiterer Trend auszubreiten, nämlich dass christlicher Wohltätigkeit mehr und mehr die Fördergelder oder Genehmigungen gestrichen werden. Die Unterstützung der Entwicklungshilfe der Pfingstgemeinden soll z. B. plötzlich eingestellt werden, einer Stockholmer Suppenküche für Obdachlose sollte die Genehmigung entzogen werden, weil es eine „Freakshow“ sei, einer Teestube wird die Förderung entzogen, weil hier „missioniert“ worden sei, die Leiterin darauf Drohungen und Sabotageakten von Unbekannten ausgesetzt.

Das geistliche Klima wird schattiger, der Gegenwind kälter.

Ich denke, dass wir Christen dadurch eine großartige Chance haben, Jesus ähnlicher zu werden. Er, der nur Gutes getan hat, Menschen geheilt, geholfen, herausgefordert hat, wurde ohne jeden Grund angeklagt. Der Wohltäter ans Kreuz genagelt. Und obwohl er absolut kein Blatt vor den Mund nahm wenn es darum ging, Ungerechtigkeit anzusprechen, tat er als „Schaf auf der Schlachtbank“ seinen Mund nicht auf, als die Ungerechtigkeit ihm galt. Ungezählte haben es im nachgemacht. Heute stirbt jede 11. Minute ein Mensch wegen seines Glaubens an Jesus – zum Zeugnis gegen die Welt. Wie sagte noch der gefesselte Marcus im Film „Quo Vadis“ in der Arena zu Nero, dem ultimativen Repräsentant der Weltherrschaft: „Diese Christen verstehen es zu sterben, du aber wirst quieken wie ein Schwein.“ Amen dazu.

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