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Sola Gratia

Schschschau mal, ist das hoch zum Drüberspringen…

Impuls Nummer drei: Gottes Maßstäbe gelten lassen

(Hier geht’s zum Anfang dieser lustvollen Serie)

Ich möchte uns an eine alte, biblische Weisheit erinnern, von der wir heute nicht mehr so viel hören: Gottes Standards für den Menschen sind extrem hoch. Dieses Prinzip finden wir durchgehend in der ganzen Bibel, im Alten wie im Neuen Testament. Man lese nur einmal das Gesetz der Thora oder, wem das zu alttestamentlich erscheint, der darf sich gerne der Bergpredigt hingeben und ihrem Standard folgen. Viel Erfolg dabei.

Zweitens sollten wir uns daran erinnern, dass Gottes Standards nicht verhandelbar sind. Gott hängt die Messlatte auf, wo ER sie haben will und dann hängt sie da. Punkt. Daran gibt es nichts zu rütteln. Keinen Millimeter weicht Gott davon ab. Das gefällt uns Menschen nicht. Wir möchten gerne glänzen, als gut und richtig dastehen. Doch der Hauptzweck dieser hohen Messlatte ist es ja gerade, unsere menschliche Unfähigkeit, Gott beeindrucken zu können, glasklar zu machen. Das wissen wir spätestens seit Römer 3,20ff.

Wir sprechen deshalb viel von Gnade. Das ist auch sehr gut so, denn Gnade ist das Hauptthema der ganzen Bibel und im Gegensatz zur Messlatte Gottes ist Gnade sehr wohl verhandelbar. Ich muss allerdings betonen, dass Gnade ohne Gottes hohe Standards zu bedeutungslosem Geschwafel verkommt, sinnlos, nichtig, überflüssig. Eine Begnadigung ohne Verurteilung ist wie ein Schlüssel ohne Schloss: Zwecklos. Eine Nachricht, dass jemand begnadigt wurde, der nie verurteilt worden ist, ließe mich die Stirn runzeln und zu Recht den Kopf schütteln.

Wer also den Schlüssel betont, muss auch das Schloss kennen, das er öffnen kann. Wer Gnade betont, muss wissen, warum sie überhaupt gebraucht wird.

Leider scheinen viele Christen hier mit Scheinheiligkeit zu glänzen. Selbstverständlich glauben wir an die Gnade Gottes, die wir brauchen, weil wir doch alle Sünder sind. Das steht in unseren Bekenntnissen und auf unseren Gemeindewebseiten. Doch im wahren Leben glauben wir, recht gottgefällig zu sein: Wir tun dies, wir lassen jenes, das müsste Gott doch gut gefallen. Was wir hier aber in Wahrheit tun, ist Gottes Messlatte einen Meter tiefer hängen und uns dabei einbilden, dass wir für diesen Meter Gottes Gnade nicht mehr nötig haben – das haben wir jetzt als gute, fromme Leute selber hingekriegt.

Es gibt nur ein paar Problemchen damit: Erstens hinge die Latte jetzt nicht mehr auf 10.000 Metern, sondern auf 9.999 Metern. Wer meint, da aus eigener Kraft drüberspringen zu können – na, viel Glück. Zweitens ist es nach wie vor so, dass Gottes Maßstäbe unverhandelbar sind. Wir können die Latte keinen Meter tiefer hängen. Wir können sie keinen Millimeter ändern. Allein der Versuch macht uns zu Pharisäern, die sich ebenfalls eingebildet hatten, dass sie richtig gottgefällige Typen seien. Als Therapie dürfen wir uns mal in aller Ruhe sämtliche Flüche reinziehen, die Jesus den Pharisäern so zugeworfen hat.

Gottes Gnade allein, weil es völlig ausgeschlossen und unmöglich ist, Gottes Standards auch nur annähernd zu erfüllen, das ist ein Prinzip, an welches wir uns ganz besonders erinnern müssen, wenn’s um Sex geht. In meinem nächsten Post werde ich versuchen, dies aufzuzeigen.

Hier geht’s zum Impuls Nummer vier

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