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Ganz natürlich evangelisieren

Also, erstmal braucht man ganz natürliche Freunde. Leute, mit denen man was unternimmt, spielt, irgendwas gemeinsam hat. Neue Freunde findet man selten auf der Fußgängerzone. Sondern auf der Arbeit, unter Nachbarn, in Vereinen. Vielleicht sogar in der eigenen Familie.

Dann braucht man Zeit. Zeit, um nach der Arbeit oder am Wochenende ab und zu etwas zusammen zu machen. Um am Vereinsleben wirklich teilznehmen. Um Nachbarschaftshilfe zu üben. Dieser Zeit sollte eine gewisse Priorität eingeräumt werden.

Es braucht einen natürlichen Glauben. Wer nicht natürlich glaubt, kann auch nicht natürlich davon reden. Glaube ist keine Krankheit, für die man sich schämen muss, sondern so natürlich wie ein Bein, auf dem man geht, ein Ohr, mit dem man hört, ein Darm, mit dem man verdaut. So wie unsere Körperteile muss Glaube ganz natürlich zum Alltag gehören. Die Nieren hören ja auch nicht auf zu arbeiten, nur weil man gerade auf der Arbeit ist.

Eigentlich reicht das schon. Mit diesen drei natürlichen Zutaten wird man füher oder später nach seinem Glauben gefragt werden. Dann kann man ganz natürlich antworten, locker flockig, frank und frei. Wird man nie auf seinen Glauben angesprochen oder gefragt, fehlt eine oder sogar alle drei Zutaten.

Als kleines Extra könnte man eine geistliche Leidenschaft nennen, etwas das dich am Glauben wirklich begeistert und was deshalb natürlich für dich ist. Das könnte eine Angewohntheit, z.B. regelmäßig an einem See zu beten. Oder ein christlicher Autor, ohne dessen Bücher man nicht leben kann. Für mich ist es der Himmel. Ich stelle immer wieder gerne Fragen, wie diese oder jene Alltagssituation wohl im Himmel aussehen würde. Das führt jedes Mal zu höchst intressanten theologischen Reflektionen, welche alle zu Jesus und der Auferstehung hinführen. Mit diesem Extra fällt es ziemlich leicht, aktiv selbst ein G(laubensg)espräch auf ganz natürliche Weise anzufangen.

Meine Erfahrung ist, dass die meisten Christen geistliche Leidenschaften haben. Aber nicht alle haben Freunde außerhalb der Gemeinde. Oder man verbringt nicht ausreichend Zeit mit ihnen. Und wenn man es tut, wird der Glaube nicht wirklich sichtbar, weil er eigentlich gar kein natürlicher Teil des eigenen Lebens ist, sondern nur des Gemeindelebens, in welchem man Mitglied ist – und dann wird’s schnell unnatürlich. Been there, done that – ich weiß leider nur zu gut, wovon ich spreche.

Also – auf geht’s! Wer sind deine Freunde? Wann triffst du sie? Und was bedeutet Jesus für dich am Dienstagvormittag um 10 oder am Freitagabend um 7? Lasst der Natur ihren Lauf und zeugt neue Nachfolger auf ganz natürliche Weise…

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