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Ich heirate. Ich heirate nicht. Ich heirate. Ich heirate nicht.

Der westliche Mensch des 21. Jahrhunderts will wenig Verantwortung für’s Leben übernehmen und sich spät bis möglichst gar nicht festlegen. Das ist nichts Neues mehr. Dazu hatte ich erst kürzlich den schwedischen Psychiarter David Eberhard zitiert. Heute flatterte eine neue E-Mail in meinen Eingangskorb. Der Autor des Buches „Not yet married“ (Noch nicht verheiratet) fügt einige interessante Aspekte hinzu. Ein paar übersetzte Abschnitte von Marshal Segal:

Wir leben in einer Geselschaft des Jetzt. Immer und überall können wir sehen und streamen, worauf wir grad Lust haben. Wenn wir wollen, werden uns die ausgefallensten Lebensmittel und Mahlzeiten direkt an die Haustür geliefert. Wir klicken „Gefällt mir“, schicken Sms und flirten von unserer vollgekrümelten Couch aus – unsere abgeschottete Sicherheits- und Komfortzone.


Das Ich gepaart mit Ungeduld sind auch die wesentlichen Bestandteile der Flutwelle des vorehelichen Sex, wo wir uns selbst verschenken bevor wir überhaupt einen Schulabschluss haben. Mit ein bisschen computeranimierter Kulisse fühlt sich das Leben wie grenzenlose Freiheit und Abenteuer pur an. 

Christen sind alles andere als frei von diesen Einflüssen, wie Segal schlussfolgert:

Wenn’s um Beziehungen geht, müssen wir auch in den Gemeinden zugeben, dass es nicht gerade gut bestellt ist. Wir wollen so schnell wie möglich einen Freund oder eine Freundin, aber wirklich festlegen wollen wir uns frühestens nach Abschluss sämtlicher Ausbildungen und dem Genuss der Freiheit.Wir fangen Beziehungen an und hören sie auf wie neue Schuhe. Wenn sie drücken, legen wir sie wieder ab und probieren ein anderes Paar. Und so fort. 

Wir mögen vielleicht die Idee, bis zur Ehe zu warten, aber nicht in dem Moment, wo es wirklich drauf ankommt. Und in der Zwischenzeit entwickelt die Welt immer einfachere Methoden, in den Rausch der Sexualität gezogen zu werden, bevor man es überhaupt merkt. Wir lieben es, geliebt zu werden, wissen aber nicht genau, was Liebe eigentlich ist.

Den Rest des Artikels überlasse ich Euch und Euren Englischkenntnissen. Ihr findet ihn hier.

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