„In welcher Nacht ist der Mord denn geschehen?“ fragt ein Polizist in einem Göteborger Witz. „Das war in der Nacht vom 18. Dezember zum 25. Februar!“ Haha. Nicht-Eingesessene müssen den Witz erstmal suchen. Wenn morgens um 8 der Tag noch rabenschwarz ist und um halb drei schon wieder Abendrot den Horizont ziert (sofern man einen solchen überhaupt sieht), dann ist die düstere Zeit der langen Nächte und des Zwielichts wiedergekommen. Der Lichtlosigkeit, des verhangenen Himmels, der verhüllten Sonne. Und eines anderen nordischen Phänomens. In unserem ersten Winter hat mich dieses Phänomen im Januar eiskalt und völlig unerwartet erwischt. Ein Jahr später das gleiche Spiel. Diesmal erfuhren wir aber, dass unsere Symptome ein klar definiertes Leiden sind: Winterdepression. Wir lasen unterschiedliche Studien zum Thema. Und in diesem Winter ging es bei mir schon im Dezember los: Starke Müdigkeit, Lust- und Appetitlosigkeit tagsüber, abends ist man völlig überdreht und kann nicht zur Ruhe kommen, und selbst wenn man möchte ist es unmöglich einzuschlafen. So schraubt man sich Tag für Tag ein biβchen tiefer. Wenn dieser Prozess bei mir einsetzt, kann ich unmöglich meine Arbeit tun. Ich verliere spätestens nach ein paar Wochen meine Vision, tappe im Nebel, kann mich weder um mein Team noch um die Familie noch um irgendetwas anderes kümmern. So kann es ja nicht weitergehen! Die wirklich schlimme Zeit kommt ja erst im Januar, Februar, wenn Weihnachten vorbei ist und die Lichtreserven des Körpers vom Vorjahr endgültig aufgebraucht sind. Eine der der wichtigsten Verantwortungen und Fähigkeiten eines Leiters ist die Fähigkeit, sich selbst zu leiten, sagt Bill Hybels. Deshalb werde ich mich in den kommenden Monaten als Versuchskaninchen einem Eigenexperiment unterziehen. In einigen klaren Stunden habe ich in den vergangenen Tagen einen persönlichen Schlachtplan gegen die Winterdepression erstellt. Er besteht aus mindestens fünf Disziplinen, wovon jede sowohl geistliche als auch medizinisch oder praktische Aspekte hat. Ein Beispiel: Die erste Disziplin handelt um Licht. Es ist eine enorme Hilfe, den Tag mit dem richtigen Licht beginnen zu lassen. Deshalb habe ich diese Woche über 2000 Kronen in einen speziellen Lichtwecker investiert, der mir ab sofort auf dem Nachtschrank einen Sonnenaufgang simuliert. Dies, gepaart mit den anderen Übungen, soll die Winterdepression auf gebührendem Anstand halten. Auf dass der Geist aufgeweckt, die Beobachtungsgabe scharf und der Verstand klar bleibe. Damit ich – nicht nur auf Fragen der Polizei – klare Antworten finde.
“What night did the murder happen?” asks the police in a Swedish joke. “Oh, it was the night from Dec 18th to Feb. 23rd!” Ha ha. Non-Swedes need to look for the joke first. When the day is still pitch dark at 8 in the morning, when at 2.30 already the horizon is colored by the sunset sky (well, if you can see a sky at all) you know you’ve reached the time of darkness again. The time of no light, of overcast sky, of a weak sun. Gloom is taking over. And it’s the time of another Nordic phenomenon. In our first winter it hit me in cold blood from the back. A year later the same game. But now we learned that these symptoms are a clearly defined disease: Winter depression. Well, the down side is it started this season already in December: You’re for example extremely tired, you’re without any enthusiasm, have no appetite or an unusual change or your eating habits. At night you’re wound up, can’t chill. It’s impossible to fall asleep. Well, the next day is a bit worse of course and by that you screw yourself down, each day a bit. When this happens it’s impossible to do a good job over here. After a few weeks I’ve lost my vision, everything get’s blurred and foggy, I can’t care for my team, my family, for anything! I better shouldn’t continue like this, since the worst time of the year is still to come, January or February, whenChristmas is over and the last light tanks of your body are completely used up. One of the most important responsibilities and capabilities of a leader is to lead yourself, Bill Hybels says. So I’ll become my own guinea pig as I created a personal battle plan against winter depression. It contains five disciplines; each one has both spiritual and medical or practical exercises. One example: The first discipline deals with light, which is essential. It’s unbelievable important to start each day with the right amount of light. So I invested more than 2000 crones for a special “Light Alarm clock” or body clock. Each morning it simulates the dawn on my bedside table. Together with all the other disciplines and exercises it’s supposed to keep winter depression on a proper distance to me. So that my spirit stays bright, my powers of observations stay strong, and my mind stays sharp. Because I want to find clear answers – not only to questions of the police.
tuts weh?