… sieht ein großes Licht. Jesaja 9, Vers 1. Ein klassischer Weihnachtstext. Heute wählte ich diesen Vers aus, um ihn mit meinen SALT-Studenten zu diskutieren. Was ist das, Dunkelheit? Wie kann man sie beschreiben? Welche Bedeutungen, Synonyme gibt es? Was ist Licht? Und wir sprachen über den Zusammenprall, wenn man es so nennen kann, von Licht und Dunkelheit. Dass beide nicht wirklich koexistieren können. Auf dieser Erde tun sie es doch. Wir erzählten uns Beispiele, wo wir Dunkelheit spürbar erlebt haben, und wie es war, als plötzlich ein Licht auftauchte. Wir dachten an Menschen in unserem Leben, die in Dunkelheit leben und überlegten, wie wir solchen Menschen zum Licht werden können. Als eine Art lebende Weihnachtsbeleuchtung sozusagen, und das ganz ohne Strom.
Siehe, das Volk, das im Dunkeln wandelt
In alledem denke ich ständig an meinen Vater, der diese Welt wohl bald verlassen wird. Denke an den Kampf zwischen Leben und Tod. Ja, er wird ins Licht gehen. Ja, er hat Hoffnung, große Hoffnung, lebendige Hoffnung, übernatürliche Hoffnung. Und doch wird klar, dass der Tod keine Erfindung Gottes ist. So war es nie gedacht. Der Tod ist der Feind des Menschen, des ganzen Lebens. Der Tod ist nicht von Gott. Der Tod ist der Lohn der Sünde. Wir alle werden diesen Schritt gehen, und wir alle werden zu spüren bekommen, dass es trotz aller Hoffnung und allem Licht auf der anderen Seite höchst unnatürlich ist, dass die Seele sich vom Körper trennen muss. Viel natürlicher, viel näher an Gottes Schöpfungsordnung wäre es, dass Seele, Geist und Körper eine Ewigkeit in Harmonie zusammenleben. Aber diesen todverfallenen Körper müssen wir leider – oder sollte ich sagen zum Glück? – loswerden. Nur so können wir den neuen Auferstehungskörper bekommen, dessen Prototyp der auferstandene Jesus Christus selbst ist.
Nun, der Herr Jesus weiß sehr wohl um diesen Kampf. Er kennt die Qual höchstpersönlich. Er hat es selbst durchgemacht. Deshalb kümmert er sich um seine sterbenden Kinder. Nicht umsonst heißt es in Psalm 23: „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal fürchte ich kein Unglück. Dein Stecken und Stab trösten mich.“ Wenn die Sterbestunde kein finsteres Tal ist, was dann?! Vorgestern las ich einen Bericht, der mich vor Rührung weinen ließ. Rein „zufällig“ las ich, dass die Musikerin Hella Heizmann letzten Sommer mit nur 58 Jahren an Krebs verstarb. Eines meiner absoluten Lieblingslieder wurde von Hella mit ihren Töchtern Viola und Melanie acapella gesungen: „Herr wir glauben, dass du wiederkommst“. Und nun berichtet Viola über ihren Tod: „Sie wurde von zwei Engeln abgeholt, ich habe sie gesehen. Melanie und ich haben ihre Hände gehalten und ihr mindestens zehn mal ’so nimm denn meine Hände‘ vorgesungen. Dann kamen die Engel, und die Mama fing an zu strahlen, drückte unsere Hände und hörte auf zu atmen.“ Ich glaube, ich muss Melanie und Viola einen Brief schreiben. Wohl dem, der so sterben kann. Das nenne ich Licht in der allerdunkelsten Stunde.
Ich finde gerade wieder Ihren Blog.
Ich wünsche Ihnen in diesem Jahr ganz besonders gesegnete Weihnachten. Und sollte es wirklich einen Abschied geben, wünsche ich Ihnen Kraft und Hilfe von Jesus.
Dankbar werde ich in diesem Jahr zum siebenten mal in diesem neuen Leben Weihnachten feiern, nach dem ich von einer schweren Erkrankung genesen bin. Herzliche Grüße
Vielen herzlichen Dank! Das ist sehr erfreulich zu hören, dass Sie wieder heil werden durften. Ich wünsche Ihnen Gottes reichen Segen für das kommende Jahr!
Marcus Fritsch