Es gibt Menschen, für die sind Diagramme und Grafiken wie Mangrovengewächse: Hübsch anzuschauen, doch bedrohlich und undurchdringlich. Meine Frau gehört zu dieser Sorte. Für andere sind die gleichen Bildchen wie Segelgleiter, die Freiheit und Überblick geben. So einer bin ich. Von der diesjährigen „Pionierkonferenz“* in Uppsala hab ich mir ein paar Segelgleiter mitgebracht.
„Anzahl freikirchlicher Gemeinden in Schweden sinkt deutlich„: Auszug aus Øivind Tholvsens Studie „Freikirche bewegt sich – freikirchliche Mitgliedsentwicklung 2005-2010“. |
Weil es mehr solche gibt wie meine eigene Frau, will ich niemanden mit langen Statistiken langweilen. Hier nur mal ein paar kurze Aussagen zum Nachdenken:
Von 1990 bis 2010 ist die Anzahl freikirchlicher Mitglieder in Schweden (aller Denominationen) um rund ein Drittel geschrumpft (von rund 300.000 auf 200.000).
Im Zeitraum von 2000 bis 2010 wurden 552 Gemeinden geschlossen, das entspricht ungefähr eine Gemeinde pro Woche.
Im gleichen Zeitraum wurden 115 neue Gemeinden gegründet, das entspricht einem insgesamten Rückgang von 437 Gemeinden.
Von den 115 neuen Gemeinden sind 50 Immigrationsgemeinden, d.h. Immigranten, die ihren christlichen Glauben nach Schweden mitbringen und sich hier als neue Gemeinden organisieren. Das bedeutet, dass dem Rückgang von 552 Gemeinden nur 65 echte Pioniergründungen entgegenstehen.
Wenn die Mitgliederentwicklung mit gleicher negativer Steigung fortsetzt, wird in 37 Jahren (2050) das letzte Mitglied in der letzten Gemeinde das Licht ausknipsen.
Mein Mentor Kevin Johnson meinte dazu: „Das ist genau der Grund, warum ihr hier seid. Wenn alles easy-going wäre, bräuchte es euch hier nicht.“
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* Eine alle paar Jahre veranstaltete Konferenz für Gemeindegründer, Denominationsleiter oder Missionare. Das vergangene Mal sprach Dietrich Schindler auf der Pionierkonferenz in Göteborg.