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Vorbereitungen zur Umkehr: „Man nehme…“

Während ProChrist sich gerade mit astronomischem Aufwand auf offenbar ebenso astronomische Bekehrungszahlen vorbereitet, schlagen wir uns mit der Frage herum, wie gerade solche Menschen Jesus begegnen können, die absolut null Interesse an frommen Megashows und ihren Produzenten haben. Und davon gibt es hier sehr, sehr, sehr viele. Doch selbst unter ihnen gibt es neue Gläubige. Keine Massenbekehrungen mehr, sondern einzelne Ausnahmen. Meine Frage ist: Wenn ProChrist und ähnliche Billy-Graham-Style-Evangelisationen nicht mehr ziehen, was tut es dann? Seit Jahren versuche ich dieser Frage auf den Grund zu gehen.

Gestern hatten wir einen Gast in unserem H2O-Teamtreffen. Eine politisch aktive Frau, die aus dem typisch säkularen Leben zu Jesus gefunden hat und nun nebenbei Theologie studiert. Sie erzählte uns von ihrer Reise. Im Gespräch mit ihr waren wir uns alle einig, dass sich ihr Bericht mit unseren Erfahrungen nahezu vollständig deckt. In ihrem Fall – wie auch in allen anderen Fällen, die wir bzw. ich bisher untersucht habe(n) – gibt es viele Gemeinsamkeiten. Wir kommen also zu folgendem Fazit, was die Zutaten zur Umkehr in der säkularen Gesellschaft angeht. Es braucht:

  1. Gebet – in allen Fällen war das regelmäßige Gebet der Gläubigen ein Teil des Prozesses.
  2. Positive Erfahrungen mit Jesusnachfolgern – die negativen Bilder von Kirche, Frommen und Gemeinde wurden positiv verändert.
  3. Geduld – Eine Zeitspanne von 7 bis 20 Jahre von der Erstbegegnung mit Jesus bzw. seinen Nachfolgern bis zum aktiven Glaubensschritt sind keine Seltenheit, manchmal dauert’s noch länger. Wichtig ist, dass die positiven Erfahrungen mit Kirche und Christen in dieser Zeit wiederholt erlebt und bestätigt wird.
  4. Zum richtigen Zeitpunkt eine deutliche Verkündigung – und wenn der Zeitpunkt richtig gewählt ist, kann die Verkündigung durchaus kontrovers oder gar altertümlich sein.
  5. Übernatürliche Offenbarungen – dies können Träume, Gebetserhörungen, merkwürdige „Zufälle“, Wunder oder einfach nur ein übernatürliches, plötzliches Verständnis der biblischen Botschaft sein. Solche Erfahrungen sind fast immer ein Teil des Prozesses.

Wo diese Dinge zusammentreffen, ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass auch heute noch Menschen zu Jesus finden – und dies „aus freien Stücken“ und ohne sich „missioniert“ zu fühlen. Punkt 4 der Liste kann durchaus (muss aber nicht nur) auf ProChrist geschehen. Die restlichen Punkte finden woanders statt. Sie brauchen keine Porschehalle, sondern treue und echte Jesusnachfolger, die in der eigenen Nachbarschaft und am Arbeitsplatz ihren Glauben leben und nicht aufhören, für die Leitung des Heiligen Geistes zu beten und Seiner Führung gehorsam zu bleiben.

„Macht weiter so!“ Unser Gast Tove ermutigte H2O, den eingeschlagenen Kurs zu halten, weil genau das heute gebraucht werde.

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