„Ich kenn‘ sonst keinen, der so einen komischen Beruf hat wie du, und ich hab auch noch nie davon gehört!“ Diese ehrliche Erkenntis begegnet mir immer wieder und sie wird mal mehr, mal weniger freundlich ausgedrückt. Klar, alle haben eine Vorstellung davon, womit Feuerwehrmänner, Ärzte, Müllmänner oder Verkäufer ihre Arbeitszeit verbringen. Doch dann gibt es Berufe, da ist es schnell vorbei mit den klaren Vorstellungen. Was treibt ein Blaupliester denn so alles? Oder eine Ökotrophologin? Und ein Gemeindegründer?
„Wie sieht eine typische Woche für dich aus?“ Antwort: Eine typische Woche ist typisch untypisch. Es gibt so gut wie keine Routine. Jede Woche ist einzigartig. Wie eine Woche sich gestaltet, hängt von einigen Grundsatzfragen ab: Wie sehen unsere lang- mittel- und kurzfristigen Ziele aus? Was müssen wir heute praktisch tun und welche Gelegenheiten bieten sich diese Woche, um unseren Zielen näher zu kommen? Wie leitet Gott in allem und welche Kurskorrekturen erwartet er? Wieviel Flexibilität kann ich in meine Woche einbauen, um mich spontan auf Menschen oder ungeplante Aufgaben einlassen zu können?
Als Gemeindegründer muss man seinen Kopf auf wolkenhöhe halten um weit sehen zu können, seine Füße auf dem Boden halten um den allernächsten Schritt zu tun und sein Herz im Himmel halten um stets mit dem Gott der Liebe in Kontakt zu bleiben. Das ist ein enormer Stretch der sehr viel Selbstdisziplin fordert und ermüdend ist. (Es ist sehr viel leichter, sich nur auf eins oder höchstens zwei zu konzentrieren, z.B. nur seinen Kopf auf wolkenhöhe zu halten – aber dann bleibt man nur ein unrealistischer Träumer, oder nur sein Herz im Himmel zu halten – aber dann wird man einer von diesen weltfremden Theolgen, oder sich nur um den nächsten Schritt zu kümmern – aber dann ist man ganz sicher kein Leiter.) Deshalb sind regelmäßige Ruhezeiten, in denen man wirklich ruht (kein Freizeitstress) besonders wichtig, um langfristig nicht auszubrennen.
Ja, und wie sieht das alles jetzt im Alltag aus? Für Euch habe ich in der Woche 16 eine Art Tagebuch geführt. Tag für Tag gibt es einen kleinen Einblick in eine typisch untypische Gemeindegründungswoche.