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Be the Gospel: Mission als Lebensstil

Bild: DMG (17 Tipps, wenn du auf keinen Fall Missionar werden willst)

Es ist nunmal so, dass das, was wir ”Gute Nachricht” nennen, für 95 + x % aller heutigen Europäer nicht nur keine gute Nachricht, sondern gar keine Nachricht mehr ist. Irrelevant, belanglos, nicht der Rede wert. Nur eine weitere, überflüssige Information unter Milliarden anderer. Ohren auf Durchzug und fertig.

Wenn wir wirklich wollen, dass Jesus wieder bekannt wird – und zwar im ganzen Kartoffelsack -, dann müssen wir ganz neu lernen, ihn wieder bekannt zu machen. Viele Arten der Evangelisation sind effektlos geworden. Ich möchte helfen, neue Wege zu finden und unverhoffte Neugier auf den Auferstandenen hervorzurufen. Im Grunde sind es drei Prinzipien, denen es zu folgen gilt:

– ganz nah bei Jesus bleiben
– ganz nah bei den Menschen bleiben
– ganz nah bei sich selber bleiben.

Es ist ein Lebensstil.

Nur wer Jesus dicht auf den Fersen folgt, unterscheidet sich. Glaube muss Spuren hinterlassen. Wenn es in deinem Leben nicht mehr Unterschiede als Mitgliedschaft und Gottesdienst gibt, solltest du erst dich selbst bekehren, bevor du es bei anderen versuchst.

Nur wer Zeit für seine Freunde in der Welt hat, kann ein Freund sein. Du brauchst solche Freunde. Ich betone: In der Welt, nicht in der
Gemeinde. (Freunde in der Gemeinde brauchen wir auch, aber darum geht’s hier nicht). Freunde
bekommt man nicht, indem man sie ständig bepredigt. Freunde bekommt man,
indem man Vertrauen aufbaut, Zeit und Interessen teilt.

Nur wer keine (frommen) Masken trägt ist echt und glaubwürdig. Sei du selbst und ehrlich mit den Problemzonen deines Lebens. Steh zu dir selbst und tu es mit Humor. Kannst du das nicht, ist genau das deine Problemzone. Steh dazu und sei ehrlich. Die Welt kennt schon genug Heuchler und Schauspieler, die so tun, als hätten sie (seit ihrer Bekehrung) alles unter den Füßen.

Klingt einfacher, als es ist.

Tausend Dinge drängen uns, den Abstand zu Jesus täglich wachsen zu lassen.
Millionen Christen befinden sich lieber in frommen Blasen als auf Missionsreisen.
Milliarden Menschen haben nie gelernt, wirklich ehrlich mit sich selber zu sein.

Wer ehrlich mit sich selbst ist, sucht automatisch die Nähe Jesu. Jesus hat zu jeder Lebenslage etwas zu sagen. Wer sich damit auseinandersetzt, denkt theologisch, oft theologischer als mancher Pastor. Plötzlich entdeckt man unerwartete Dinge, zum Beispiel, was die Zeitungsschlagzeile mit Jesaja zu tun hat. Theologie ist nicht (nur) für’s Bibelseminar, sondern für Küche, Keller, Einkaufstouren. Wer das entdeckt, dem macht Theologie Spaß. Die Welt soll sehen, dass Theologie befreit. Trainier dein Theozentrum im Hirn.

Am allerwichtigsten: Sei ein Gegengewicht. Diese Welt krankt. In den kommenden Monaten werde ich versuchen, einige solche kranke Stellen zu bennenen, die wahrscheinlich alle kennen, weil ich sie überall beobachte. Sie könnten vielleicht Türöffner für das Evangelium werden. Denn ihr müsst verstehen: Bei allem missionalen Lebensstil kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem
man die Wahrheit der Bibel proklamieren muss. Nicht nur mit Taten,
sondern auch mit Worten. Glaube kommt aus der Predigt. In den seltensten
Fällen aber ist die allererste angebrachte Proklamation ”Jesus starb für Dich am
Kreuz”. Das wäre der zweite oder dritte Schritt vor dem ersten. Wir müssen erst Neugier schaffen. Neugier auf Jesus, auf Gott, den Heiligen Geist, Neugier auf die Bibel. Deshalb brauchen wir einfache, aber gute neue Nachrichten aus dem Buch der Bücher direkt ins wahre Leben. Das müssen wir trainieren. Weil es nichts Schöneres gibt, als Freiheit in Christus selbst zu erleben und anderen zu schenken.

Zum zweiten Teil der Serie hier klicken

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