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Jahreslosung 2016: Trost, bitte!

Willkommen im Jahre 2016 a.D.!

Jesaja ist ein faszinierendes Buch der Bibel. Nicht nur, dass es 66 Kapitel hat – genausoviele wie die ganze Bibel Bücher enthält. Jesaja hat außerdem zwei Teile, die auch Nichttheologen deutlich unterscheiden können. Der erste Teil hat genausoviele Kapitel, wie das Alte Testament Bücher, und der zweite so viele wie das Neue Testament. Die Jahreslosung 2016 stammt aus dem letzten Kapitel Jesajas, wo viel von der Neuen Schöpfung die Rede ist. Doch auch die 65 vorlaufenden Kapitel handeln viel von Trost und Hoffnung. 

Wie treffend, nach 2015 von Trost zu reden. Zum dritten Mal habe meine Gedanken musikalisch zusammengereimt. Zum ersten Teil des Liedes inspirierte mich ein Gedicht, was mir ein ALT-Student gab. Im Frühjahr machte er ein Auslandssemester in Ägypten und bekam alle Reaktionen auf den „Racheakt“ direkt mit. Der Student brachte mir das Gedicht „Two Rows“ (zwei Reihen) mit, welches kurz nach der Tat von der ägyptischen Bibelgesellschaft veröffentlicht wurde. Das Gedicht und die Erzählungen haben mich tief bewegt und ihren Ausdruck in meinem Lied gefunden.

Der zweite Teil erklärt sich wohl von selbst. Es ist teilweise auch meine Kritik am unerträglichen Jammern vieler Europäer wegen der vielen Einwanderer. Wenn Deutschland 30 Millionen Flüchtlinge entgegengenommen hätte, wie es im Verhältnis manch anderes Land getan hat, das wirtschaftlich viel, viel schlechter dasteht, DANN hätte man wirklich Grund zur Besorgnis.

Übrigens wird Gott nirgends in der Bibel als Mutter angeredet. Wenn als Elternteil angesprochen, dann als der Vater. Ich habe und werde es deswegen genauso halten. Trotzdem gehe ich davon aus, dass Gott eine ebenso große und wichtige feminine Seite in seinem Wesen hat. Nicht nur wegen des mütterlichen Trostes aus Jesaja 66,13. Sondern vor allem weil der Mensch, Gottes Selfie, als Mann und Frau existiert. Nicht zuletzt können wir konstatieren, dass gemäß jüdischer Tradition der Geist Gottes weiblich und äußerst feminin zu sein scheint.

Für meinen Rap, der diesmal eigentlich gar kein richtiger Rap, sondern nur ein rhythmisches Gedicht ist, habe ich das ganze Buch Jesaja nochmal durchgeabeitet. Das Buch begeistert mich. Wenn ich für jede Referenz auf einen Jesajatext einen Stern hätte aufleuchten lassen, könnte man sie wohl kaum zählen. Einige wenige helle Sterne und natürlich der verzehrende Troststern repräsentieren den Rest. Es freut mich immer wieder, das Neue Leben zu thematisieren.

Genug geredet! Übrigens, ich persönlich empfehle erstmal nur mit geschlossenen Augen zu hören. Der Film existiert eigentlich nur, damit man auf YouTube auch was zum Sehen hat. Viel Trost!

(Text weiter untenstehend)

VERS1

Einundzwanzig starke Männer, Väter, Söhne, Jesuskenner
knien dort im Sand.
Einundzwanzig Messerträger, schwarz vermummte Gottesjäger
ihnen zugewandt.
Hass und Liebe gegenüber. Lebenslust und Tötungsfieber.
Fragt sich wer hat das Problem?
Wer ist hier der große Krieger? Wer ist wohl der wahre Sieger?
Und wer hat hier Angst vor wem?


Jene todmaskierten Augen, bereit, Leben auszulaugen
Glaubend, Gott würd‘ sie beachten, wenn sie andre Menschen schlachten?
Bittre Herzen, einsam siedend?
Oder die auf Jesus trau’nden, das Paradiese offen schau’nden
Herzen voller Frieden?


Einundzwanzig uns’rer Brüder liegen gedemütigt danieder,
behandelt wie Abfälle.
Spür’n die Dolche an den Kehlen und dann schweben ihre Seelen
über rote Wellen


 REF1

Zu unsrem Vater im Himmel.
Dein Name sei geehrt.
Was uns das Schwert auch beschert,
du bist es einfach wert.
Du nimmst uns auf und in den Arm,
dein Erbarmen nimmt uns an.
Du wirst uns baden,
deckst den Tisch, an den du uns geladen,
nimmst uns ab die Plackerei, das Geschrei: ENDLICH FREI!!
Wie unter Flügeln einer Henne
werd’n wir wie Küken erkennen:
An deiner Brust findet sich Trost,
den nur Mütter geben können.



 VERS2

In neunundneunzig Gottesnamen wird die Welt ohne Erbarmen
militärisch durchgekämmt,
produziert man Witwen, Waisen. Und wer’s schafft noch auszureißen
wird vielleicht bäuchlings angeschwemmt.
Kinder ohne Eltern fliehend, Eltern ohne Kinder ziehend
Sippen, vor dem Tode eilend.
Europäer sehen’s schwitzend auf dem weichen Sofa sitzend –
haben keine Lust zu teilen.


Haben versagt Licht zu verbreiten, Menschen mit Vision zu leiten.
Wir verehrten nur das Ich.
Die, die suchend zu uns kamen wollten deinen wahren Namen
hören. Doch wir sagten’s nicht.


REF 2

Unser ewiger Vater,
Wunder-Berater,
göttlicher Held, der Friede herstellt.
Dein Name sei gepriesen.
selbst wenn manche es genießen,
alles niederzuschießen.
Dein Reich komme,
dort gibt es keine Bomben;
machst Butterfässer aus Kanonen
und aus blauen grüne Bohnen.
Soll Dein Wille geschehen
und wir werd’n nie irregehen
sondern wie Adler aufwärts schweben,
furchtlos ewig Leben
an deiner rechten Hand, die du uns gegeben. 
Stopf uns das nimmersatte Maul,
vergib dass wir so faul
und selbstgefällig ruh’n.
Vergib uns all das Gute, das wir versäumt zu tun.
Wie auch wir vergeben allen, die nicht wissen, was sie tun.
Und ist uns noch so bang,
woll’n sie uns das Glück vermiesen, 
bewahr uns vor dem Drang,
ab fünf Uhr zurück zu schießen.


Denn imposant ist dein Land
in dem wir dann konstant
Als Friedenskinder residieren,
glaubend, wir halluzinieren
wenn wir auf Löwen galoppieren!
Frei! High! Allerlei
Lebenslust und Hochgenuss.
Der Graus ist aus!
ENDLICH ZU HAUS!!!
Übergroße Schmausportionen,
Lampions, Dekorationen,
Engel beehr’n uns mit Gratulationen.
schenken nach den Rebensaft,
denn wir haben es geschafft!
Flotte Sprüche, Wohlgerüche
strömen aus der Herrscherküche
Ein Lahmer kam grad angerannt,
Glücklich schreit er amüsant:
„Ein Prost auf den Trost,
den nur Mama geben kann!“
 

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