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Wir sind Gottes Gedicht

„Goethe war gut, Mann, der konnte reimen“ sang Rudi Carell. Doch Goethe ist nicht der einzige richtig gute Dichter. Dies haben wir auf unserem vergangenen Europaleitungstreffen in Den Haag entdeckt.

Dort waren nämlich unter anderem zwei Dinge für uns als Leitungsteam ganz besonders wichtig. Einerseits das Verlangen, als Leiter und Multiplikatoren ganz bewusst in der Nähe des Herrn zu sein und mit ihm zu leben. Kein Pastor überzeugt seine Gemeinde durch predigende Aufrufe, wenn man nicht selbst authentisch lebt. Die allerwichtigste Aufgabe jeden Leiters ist es, sich selbst zu leiten. Aus eben diesen Gründen hatten wir uns die Zeit genommen, den ganzen Epheserbrief durchzunehmen. Vers für Vers. Wir wollten Gott zu uns sprechen lassen.

Andererseits ging es darum, wer wir als COMMUNITAS, vormals CA, sein wollen. Wir gehen durch einen massiven Veränderungsprozess. Dabei erschien es uns als immer wichtiger, auf kreative Verkündigung zu setzen. Wir möchten den alten Predigtmonolog als Hauptverkündigung um viele andere Werkzeuge ergänzen. Mit anderen Worten, wir wollen ein Netzwerk aus missionalen, theologischen und kreativen Verkündern werden. Mit der Kreativität hat die moderne (Frei-)Kirche ja so ihre Probleme. Wir stehen eher auf dem Motto „quadratisch, praktisch, gut“ – ohne unnötigen Firlefanz. Wenn man durch den Vatikan geht, sieht das anders aus. Jede Statue, jedes Bild erzählt eine Geschichte. Leider selten biblische. Doch wie wäre es, wenn wir all jene kreativen Ressourcen sammeln und ausbilden könnten, um mehr biblisch-fundierte Geschichten zu erzählen?

Und dann passierte es. Wir waren mitten in Epheser 2. Und weil wir nicht nur ein missional-oberflächliches Missionswerk sein wollen, sondern auch theologisch gründlich, gehen wir auch gerne schon mal in den griechischen Text. Und da steht es, schwarz auf weiß, in Vers 10: Wir sind Gottes Werk. Das hört sich gut, aber auch altbekannt an. Doch im Griechischen wird der Text plötzlich zum Farbfernsehen: Wir sind Gottes poiema (ποίημα) – das Wort, von dem das englische poem=Gedicht abstammt. 


Man stelle sich vor: Gott sitzt da und schreibt eine kunstvolle Geschichte in Reimform. Und wir sind die Buchstaben und Satzzeichen. Ist das nicht wunderbar?! 


Wenn unser Herr und Meister also ein kunstvoller Poet ist – wie sehr sollten wir also bemüht sein, Ihn darin zu reflektieren?! Also, Schluss mit quadratisch, praktisch, usw, und los geht’s mit neuen biblischen Reflektionen, lustiger Gemeinschaftsarbeit und dem kreativen Erzählen. Denn wir sind Gottes Gedicht – und alle Welt soll Gott so kennenlernen, wie er wirklich ist. Auf geht’s!

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