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An alle, die für Göteborg gebetet haben

Gestern hatte ich das Vorrecht, einen Redner nach seinem Vortrag über Mission, Ausländer- und Integrationsarbeit interviewen zu dürfen. Es war der Leiter des internationalen Programms einer der größten und rennomiertesten Freikirchen Schwedens. Er begann seine Rede mit dem Hinweis, dass die größten Veränderungen, die seine Gemeinde in ihrer rund hundertjährigen Geschichte durchgemacht hat, alle in den vergangenen sechs Jahren stattgefunden haben. Meine erste Frage war also, ob er den hier anwesenden Leitern und Pastoren einen Tipp geben könne, wie man eine Gemeinde mit viel Tradition durch umwälzende Veränderungen leite. Seine Antwort lautete ungefähr so:

Natürlich gibt es die, die grummeln und kritisieren. Wir haben viele Ältere und Alte, denen Veränderung am Schwersten fällt. Die meisten von ihnen haben ihr Leben lang treu für die Gemeinde gebetet, so, wie sie sie eben kennen. Wir fragen sie, wofür sie denn jahrzehntelang gebetet haben. Sie haben gebetet, dass neue Leute in die Gemeinde kommen und viele Menschen gerettet werden. 

Und dann zeigen wir ihnen, dass genau diese Gebete heute erhört werden. Hunderte von neuen Menschen kommen. Doch sie sind weder blond noch blauäugig. Sie beherrschen unsere Sprache kaum, finden anderes Essen lecker und feiern andere Feste. Doch sie kommen! Und nicht nur das, sie kommen zum Glauben! Dutzende werden regelmäßig getauft, die Dunkelziffer Neubekehrter ist unbekannt. Und einer unserer wichtigsten Aufträge ist es nun, sie auf ihren Missionsdienst im Heimatland vorzubereiten, falls sie wieder ausgewiesen werden sollten. Denn dort geschenen derzeit wahre Erweckungen. 

Wer das versteht, kann das Chaos leichter akzeptieren, das alle Veränderungen in unserer Gemeinde bewirken.

Eine andere Geschichte:

Vor einem guten Jahr hat sich ein in Schweden berühmter und berüchtigter Rapper nach einer Begegnung mit Jesus bekehrt und sein Leben vollständig umgekrempelt. Der in Stockholm lebende Musiker war am vergangenen Sonntag in Göteborg, was zu einem recht großen Medieninteresse geführt hat. Jede Menge Leute kamen und wollten ihn sehen und hören. Die Zeitungen klangen beeindruckt von seiner Geschichte und nannten den Abend eine „Erweckung“, denn mindestens zweihundert Menschen haben sich am Sonntag Abend nach seinem Aufruf für Jesus entschieden. So was hat es schon sehr lange nicht mehr gegeben.

Bei allem Grund zur Unruhe und Besorgnis: Es tut sich was im Reiche Gottes. Gott erhört Gebet. Er erhört auch Eure Gebete für Göteborg und neue Menschen, die zum Glauben kommen. Nicht selten kommt die Erhörung allerdings etwas anders als gedacht. Das sollte uns nicht abhalten, unserem Gott danke zu sagen.

Danke für Euer Beten. Bitte hört nicht auf.

Ein neueres Lied des Rappers, Förlåt (=vergib), in dem er öffentlich um Vergebung bittet.
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