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„Ich hab ’n Plan!“

Das in Schweden sprichwörtliche „Ich hab ’n Plan!“ lässt Leute schmunzeln. Es kommt aus einer TV-Verbrecherkomödie aus den 80-ern wo der Anführer des Gaunertrios mit immer neuen unmöglichen Plänen daherkommt.

Ich hab auch ’n Plan – aber wie weit soll man als Jesusnachfolger überhaupt planen? Kann man Gott verplanen? Kann man planen, wohin Jesus als nächstes gehen wird? Oder wird der Herr selbst schnell zum Stressfaktor Nummer eins in unserem Leben, weil Er anders will als wir?

Zum Jahreswechsel oder Beginn eines für H2O neuen Halbjahres ist planen unumgänglich – und wahrscheinlich muss man einfach versuchen, gottgefällig zu planen. Doch um es gleich Vorweg zu nehmen, ein gottgefälliges Leben ist gespickt mit Paradoxen. „Wer sein Leben verliert, der wird es finden“ ist zum Beispiel eines davon. Und ähnlich geht es mit dem Planen.

Einserseits sind wir Gottes Ebenbild. Wir dürfen uns sollen auch Seine Kreativität und Schaffensfreiheit widerspiegeln. Wir dürfen und sollen träumen, überlegen, vorausschauen, vorbereiten, planen. Andererseits sind wir gefallene Wesen. Wir wollen lieber nur unser eigenes Leben erträumen, verbessern, verplanen und lassen Gott bei allem Planen völlig außen vor. Im besten Fall beten wir noch „Herr, segne unsre Pläne! Schenk Gelingen!“

Gottgefälliges Planen fängt ganz bestimmt damit an, dass unser Meister von Anfang an in unsere Pläne, Träume, Wünsche, Ideen einbezogen wird. Und dass wir Ihm erlauben, Seine „Meinung zu äußern“. Es Überrascht mich immer wieder, wieviel Freiräume Gott uns gibt, wenn wir gemeinsam mit ihm planen. Oft erübrigt sich jedes Extragebet um Segen und Gelingen, weil der Segen schon im Planen mitgegeben wird. Denken wir nur mal an Paulus‘ Reiseplanungen. Wie oft erwähnt er, dass er bald hierhin, dann dorthin reisen möchte? Sehr oft. Paulus plant, viele seiner Pläne gehen auf und wir profitieren noch heute davon.

Aber nicht immer. Manchmal macht der Herr uns einen dicken Strich durch die Rechnung. Paulus ging es nicht selten anders. In Apg 16 hatte er sich z.B. bestimmte Reiseziele gesetzt, doch der Herr hat ihn hartnäckig dort nicht ankommen lassen. Stattdessen landet Paulus und Team erstmals in Europa. Das war nicht in Paulus‘ Plan. So sah aber Gottes Plan aus.

Heute ist es noch immer so. Bei aller Planerei – Gott muss immer das letzte Wort haben dürfen und damit das Recht, alle unsere Pläne über den Haufen zu werfen. Und wir dürfen darauf vertrauen, dass Er es immer gut meint – auch wenn kurzfristige Änderungen unserer Pläne ganz schön stressig sein können. Es ist aber, als wollte Jesus uns beibrigen wollen: „Wenn ihr nur tut, was ich will, dann könnt ihr machen, was ihr wollt.“ Schönes Paradox. Wer bereit ist, sich darauf einlassen, wird immer wieder überrascht werden von der Güte des Herrn.

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