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Erste Alternativen

Foto oben: Hier wird gerade 3x Rukola gezüchtet. Und zwar in der Küche an der Wand.

(Grüne Hoffnung VI)

Wer sich ein wenig mit Zukunftsforschung beschäftigt, kommt heutzutage auch nicht an Begriffen wie Urbaner Gartenbau oder Vertikale Landwirtschaft vorbei. Dabei geht es vor allem um nachhaltigere Konzepte der Nahrungsmittelproduktion auf einem extrem gestressten Planeten. Das brachte mich auf verschiedene Ideen: Wenn in Asien heutzutage grüne Hochhäuser gebaut werden, in denen jede Mietpartei ihre eigenen Nahrungsmittel anbaut, warum sollte etwas ähnliches nicht auch bei uns funktionieren? Gewiss, unser Garten ist vorerst völlig hinüber, aber das muss doch nicht heißen, dass man jetzt gar nichts mehr ziehen kann!

Ich machte mich auf die Suche nach Möglichkeiten, Kräuter und Gemüse in der Wohnung anzubauen, und zwar auf eine Art uns Weise, die zum Stil und der Einrichtung unseres Heims passt.

Und so kam ich zu meinem ersten Smart Garden von Click & Grow aus Estland.

Das Prinzip ist denkbar einfach und sauber: Man steckt eine trockene Erdkapsel, die mit Samen und Dünger versehen ist, in eine Art Becher. Der Becher, an dem unten so etwas wie ein schwammiger Docht angebracht ist, steckt man danach in einen der vorgesehenen Plätze eines sonst geschlossenen Blumenkastens. In den sollte man vorher Wasser gefüllt haben, damit der Docht durch die Kapillarwirkung die ganze Erdkapsel durchfeuchten kann. Über einen Arm wird jede der drei Kapseln 16 Stunden täglich mit der richtigen Wellenlänge Licht bestrahlt. Anfangs setzt man noch eine Art Minigewächshaus über die Kapsel, um die Keimung zu beschleunigen. Fertig. Jetzt muss man nur noch warten, ab und zu Wasser nachfüllen, und später ernten.

Ich bin immer noch völlig begeistert. Noch nie zuvor habe ich Samen bei der Keimung zugesehen. Das Wunder des Lebens lässt mich jedes Mal meinen Schöpfer preisen und macht mich extrem glücklich. Obendrein ist die Ernte, sei es Rukola wie auf dem Bild, andere Salatsorten oder Kräuter, gesund, ohne Schadstoffe und intensiv im Geschmack. Und das Beste: Man ist auf keine Jahreszeiten mehr angewiesen. Nun kann ich – Garten hin oder her – das ganze Jahr anbauen, wenn auch nur in kleinem Umfang. Aber auch die Hoffnung spüre ich keimen.

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